Mettet (Belgien), 30.07./31.07.2022
Es erfüllt mich mit Stolz zu den Nominierten zu gehören und unser Land im internationalen Wettbewerb vertreten zu dürfen.
Ich wurde in das Team Junior Germany berufen und freue mich auf eine spannende und erfolgreiche Veranstaltung.
Bericht Supermoto of Nations, Mettet 30./31.07.2022
Am letzten Wochenende im Juli (30. / 31.07.2022) trafen sich die besten 57 Fahrer aus 13 Nationen auf der belgischen Rennstrecke „Circuit Jules Tacheny“ in Mettet. Der diesjährige Austragungsort der TEAM-Weltmeisterschaft im Supermoto.
19 Teams mit je 3 Fahrern traten gegeneinander an. Deutschland wurde durch zwei Teams vertreten. Im Juniorenteam (Fahrer im Alter bis 23 Jahren) hatte ich die Ehre, mit am Start zu sein.
Für den Rennverlauf am Samstag wurden 3 Gruppen gebildet, in jeder Gruppe war 1 Fahrer der 19 Teams vertreten. Am Samstag musste in dieser Konstellation in 3 Läufen, einem Trainingslauf, dem Zeittraining und einem Qualifikations-Race, das Können unter Beweis gestellt werden. Aus dem Quali-Race werden die Startaufstellungen der Teams für die drei Rennläufe am Sonntag gebildet. Das erste Training zeigte bereits, dass die deutschen Fahrer hoch motiviert und mit guter Performance angereist waren. Ich konnte gute Zeiten auf dem knapp 2,2 km langen Kurs absolvieren und mich in meiner Trainingsgruppe in den Top Ten einreihen.
Im Zeittraining versuchte ich kurze, aber effektive Turns zu absolvieren. So gelang es mir den 8. Platz zu sichern.
Leider wurde bei den Vorbereitungen zum Quali-Race ein irreparabler Defekt am Rennmotorrad festgestellt. Daher musste das Ersatzmotorrad einsatzfähig gemacht werden. Dies gelang gerade rechtzeitig, vor Rennbeginn.
Als im Quali-Race die Startampel ausging und sich die Fahrer in Bewegung setzten, verlor ich einige Plätze, da das Kupplungsverhalten komplett anders war als bei meinem eigentlichen Rennmotorrad.
Die ersten Runden musste ich mich an das Motorrad gewöhnen. Im gesamten Rennverlauf steigerte ich meine Rundenzeiten, konnte jedoch nicht vollständig an die Trainingsperformance anknüpfen. Den Zieldurchlauf schaffte ich als Neunter, was in Anbetracht der Umstände absolut top war.
Mit dem Know-how aus dem ersten Rennlauf wurden am Ersatzbike noch ein paar Einstellungen und Optimierungen vorgenommen, um am Sonntag präsentere Leistungen abliefern zu können.
Zu den Rennläufen am Sonntag waren bereits die 3 „langsamsten“ Teams ausgeschieden, da das Starterfeld “nur“ mit 32 Fahrern gefüllt werden durfte.
In den 3 Rennläufen treten je 2 Fahrer der jeweiligen Teams gegeneinander an. Aus den Ergebnissen der Quali-Races werden die Startplätze gebildet und jeweils ein vorderer und ein hinterer Platz in der Startaufstellung zugewiesen. Unsere Juniorenmannschaft startete daher von Platz 12 und 28.
Damit wir 3 Jungs alle dieselben Bedingungen hatten, hatten wir uns darauf verständigt, das jeder einmal „von hinten“ und einmal „von vorne“ starten würde.
Ich war im ersten Rennlauf auf den hinteren (28.) Startplatz gesetzt und im zweiten Lauf auf den 12ten Startplatz.
Start Eins absolvierte ich recht gut, aber als das gesamte Fahrerfeld mit knapp 150 km/h in die erste Kurve bog, zog ich mich aus dem direkten Fight zurück und konnte dadurch keine Plätze gut machen. Im Rennverlauf quetschte ich jedoch super Rundenzeiten aus meiner TM und schaffte es, mich bis auf Platz 22 vorzuarbeiten.
Das zweite Rennen musste ich leider als Erfahrungsgewinn verbuchen und entsprach überhaupt nicht meinen Erwartungen. Bereits am Start führte die extreme Nervosität und Anspannung zu einem Frühstart (welcher in der Wertung für eine Rückstufung um 5 Plätze bestraft wird). Noch im vorderen Feld in die Startkurve eingebogen wurde ich von einem Kontrahenten angefahren und an den Streckenrand gedrängt. Dadurch zog ein Teil des Fahrerfeldes vorbei. Im ersten Offroadanteil ging das Motorrad aus und wollte nicht sofort wieder anspringen. Ich konnte mich nur ganz hinten wieder einreihen und startete die Aufholjagd. Als dann ein direkt vor mir fahrender Mitstreiter eine Streckenbegrenzung mitriss, flog diese mir direkt vor‘s Vorderrad und ich kam dadurch zu Fall. Schnell konnte ich die Fahrt wieder aufnehmen und räuberte erneut wiederholt von hinten durchs Feld. Mit kleinem Frust wurde ich nach Rennlauf noch als 24ter gewertet.
Im Endergebnis ist sowohl das Juniorenteam als auch das A-Team jeweils mit dem 4. Platz knapp am Podium vorbeigerutscht. Das gesamte Team war mit dem Ergebnis dennoch zufrieden.
Mit vielen nachhaltigen Impressionen gehe ich aus diesem Wochenende und würde mich freuen, nächstes Jahr erneut das deutsche Team unterstützen zu dürfen.